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Wie ich mein eigenes Tempo gefunden habe

Im Zusammenleben mit meinen Hunden habe ich schon viele Erkenntnisse gewonnen und bin auch viele Schritte gegangen. Eine wichtige Erkenntnis, die ich jetzt für mich machen konnte, „… wie fühlt sich mein EIGENES Tempo an? Ich dachte immer, dass ich mich in meinem jetzigen Tempo wohl fühle und auch darin zu Hause bin. 

Als Emma meine introvertierte Leithündin 2015 bei mir einzog, tat mir ihre ruhige Art sehr gut. Sie war durch nichts aus der Ruhe zu bringen und war deshalb nach meinem sehr energetischen Rüden Duke eine unkomplizierte Begleiterin. Sie lief bedacht und nahm sich viel Zeit für intensives Schnuppern. Deshalb lief sie immer hinter mir. Aber im Lauf der Zeit wurde sie immer LANGSAMER was mich dann doch oft triggerte und wütend machte, weil ich gar nicht mehr vorankam. Je mehr ich aber Druck machte und wollte, dass sie schneller lief, desto langsamer wurde sie. Manchmal blieb sie komplett stehen. Es gab Zeiten, in denen ich mich damit arrangieren konnte, aber es gab auch Zeiten, in denen es mich wahnsinnig machte. 

2020 zog Luzie ein. Ein Podenco Mix aus Spanien. Sehr freundlich, anhänglich und sehr bewegungsfreudig. Das Gegenteil von Emma. Sie rannte für ihr Leben gerne und lief IMMER vorne. Aber nicht nur das. Sie zog so stark nach vorne, dass ich mit der Zeit heftige Schulterschmerzen bekam. Auch das machte mich oft hilflos und wütend. Ich versuchte alles Mögliche, damit die Leine nicht immer im Zug war. Es wurde ein wenig besser, aber den entscheidenden Schritt konnte ich erst machen, als ich aufhörte, gegen das Ziehen anzukämpfen. Als ich spüren konnte, dass Luzie MEINE Ruhe braucht und ich ihr diese nur geben kann, wenn ich in mein (Lauf)Tempo und damit immer mehr in meine Mitte komme, lief sie auf einmal ganz oft mit lockerer Leine auf meiner Höhe oder etwas hinter mir. Durch meine Schnelligkeit und Überforderung, die durch die Erwartung in meinen Jobs und durch mein Umfeld entstanden sind, konnte sie sich nicht an mir und meiner Ruhe orientieren und lebte meine Schnelligkeit und Überforderung genauso wie ich. 

Es ist mir jetzt natürlich bewusst geworden, dass mich beide Hündinnen, jede auf ihre Art darauf aufmerksam machen wollten, dass ich viel zu schnell und damit sehr gestresst und oft in der Überforderung unterwegs war. 

Hunde können Energien anfühlen und merken sehr schnell, wo es bei uns etwas aufzuzeigen gibt. Danke dafür, dass meine Hunde mich auf meinen Weg gebracht haben und mich auch immer noch in diesem Prozess begleiten.

Petra   Team wecoachyou